„Jetzt reden wir!“ – Ein Camp für Jugendbeteiligung

Lea, die ihr FSJ Politik 2018/2019 beim Kinder- und Jugendring Landkreis leipzig e.V. gemacht hat, organisierte als eigenes Projekt ein Camp für Jugendbeteiligung mit dem Namen "Jetzt reden wir!"

„Jetzt reden wir!“ – Jugendprojekte aus dem ganzen Landkreis vernetzen sich

Seit dem 01. Januar 2018 ist die Kinder- und Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene auch in Sachsen Pflichtaufgabe und in der Landkreisordnung (§43a) festgeschrieben. Im Herbst vergangenen Jahres organisierte meine Einsatzstelle, der Kinder- und Jugendring Landkreis Leipzig, einen Fachtag zum Thema kommunaler Jugendbeteiligung, bei dem auch ich zu Gange war. Unter Beteiligung von Bürgermeistern, Verwaltungen und Fachkräften, entstand am Ende des Tages die Idee, nun auch junge engagierte Menschen aus den Kommunen des Landkreises als Hauptakteure und Zielgruppe zu vernetzen und in einen gemeinsamen Austausch zu bringen.

In meinem Kopf begann es sofort an zu rattern. Aus dem ersten Gedanken entwickelte ich in den darauffolgenden Monaten das Projekt „Jetzt reden wir!“ – Ein Camp für Jugendbeteiligung, welches vom 28.06. – 29.06. auf der Alten Rollschuhbahn in Bad Lausick („Rolle“) stattfand. Meine Kolleg*innen unterstützten mich, wann immer ich die Hilfe benötigte und konzipierten mit mir gemeinsam die Inhalte der zwei Tage.

Mein oberstes Ziel war die Vernetzung und der Austausch der Jugendlichen über ihre Arbeit in den Jugendforen. Sie sollten in ihrem Wollen gestärkt werden, etwas in ihren Kommunen zu verändern und sich für andere junge Menschen einzusetzen und Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen. Außerdem wollten wir sie methodisch für ihre Arbeit in den Gruppen schulen und aufzeigen, bei wem sie inhaltliche und finanzielle Unterstützung finden können.

(c) Kinder- und Jugendring Sachsen e.V.

Eingeladen waren interessierte junge Menschen aus dem Landkreis Leipzig, die sich in ihren Kommunen für mehr Beteiligungsmöglichkeiten einsetzen. Unter den Teilnehmenden waren Jugendliche aus verschiedenen Jugendforen und Initiativen aus den Kommunen Colditz, Rötha, Geithain, Markkleeberg, Borna, Böhlen und Großbardau vertreten. An den zwei Tagen konnten sie andere engagierte Jugendliche kennenlernen, Ideen austauschen und viele Anregungen zum Thema Jugendbeteiligung mitnehmen. In Workshops  erlernten sie Methoden für eine gelungene Projektplanung, konnten sich in einem Instagram-Workshop der U18-Wahlkampagne #dannwaehldoch kreativ ausprobieren und gleichzeitig mit Positionen sächsischer Parteien zur Frage „Wahlalter senken?“ auseinandersetzen.

Auch das Gelände der „Rolle“ wurde ausgenutzt und die jungen Menschen testeten die neue Dirt-Bike-Strecke, spielten Beachvolleyball und Tischtennis während sie sich alle besser kennenlernten.

Eine besondere Möglichkeit ergab sich für die Jugendlichen am Samstagmittag. Die Bürgermeister der Kommunen Böhlen, Colditz und Brandis, sowie die Oberbürgermeisterin aus Borna folgten der Einladung auf die Alte Rollschuhbahn und kamen ins Gespräch mit den Teilnehmenden. Ziel war es, gemeinsam Bedarfe, Perspektiven und Ideen auszutauschen und den Anstoß für eine nachhaltige und positive Entwicklung zu geben. Auch die Frage, wie mehr Jugendliche beteiligt werden können, wurde diskutiert. Natürlich möchte man so viele junge Menschen erreichen wie möglich. Um diesem Ziel näher zu kommen, müssen auch seitens der Kommune die Rahmenbedingungen gegeben und z.B. eine Fachkraft eingestellt und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Am Ende der zwei Sommertage waren die Jugendlichen (von der Sonne) geschafft, aber glücklich. „Wir wollen das Gelernte so schnell wie möglich in unseren Gemeinden umsetzen und würden uns jederzeit wieder anmelden!“, war das Feedback von fast allen. Das hat mich natürlich sehr gefreut und ich war mehr als zufrieden, was die Jugendlichen in den zwei Tagen geschafft haben, wie sie zusammengewachsen sind und dass sie sogar eine WhatsApp-Gruppe gründeten, in der nun einige Jugendinitiativen des Landkreises vertreten sind und in der sie sich austauschen und gegenseitig unterstützen können.

(c) Kinder- und Jugendring Landkreis Leipzig e.V.

Das Camp fand im Rahmen des Projektes „Ohne Jugend sieht unser Ort alt aus“ statt. Gefördert wird dieses durch das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ und durch das Programm „Werkstatt Vielfalt“ der Robert Bosch Stiftung.

 

Lea Döring