Idee
Die Idee ist genial und sozial. Mit vielen kleinen Kräften können große Dinge bewirkt werden. Schüler*innen setzen ihre Kraft für junge Menschen in ärmeren Regionen dieser Welt ein, um deren Lebens- und Bildungschancen zu verbessern und um Perspektiven zu ermöglichen.
Wie das funktioniert? Am letzten Dienstag vor den Sommerferien tauschen Schüler*innen die Schulbank gegen einen Job. Den erarbeiteten Lohn spenden die Schüler*innen und unterstützen damit soziale Projekte vor Ort in Sachsen und weltweit.
Mit nur einem Tag Engagement kann viel bewegt werden!
Arbeitgeber*innen können an diesem Tag alle sein: Geschäfte, Unternehmen, Vereine, Institutionen oder Privatpersonen. Erledigt werden einfache Hilfstätigkeiten, für die im Alltag oft die Zeit fehlt, zum Beispiel das Büro entstauben, Akten sortieren, Regale beräumen, den Rasen mähen, … Die Schüler*innen erhalten zudem Einblicke in verschiedene Berufsfelder und können Erfahrungen sammeln.
Wohin geht das Geld?
Das von den Schüler*innen erarbeitete und gespendete Geld wird von dem/der Arbeitgeber*in direkt auf das Aktionstags-Konto von genialsozial überwiesen. Die Verwendung der Mittel geschieht anschließend nach folgendem Schema:
- 50 % der Mittel fließen in genialsozial global. Vereine der Entwicklungszusammenarbeit aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg können sich um eine Förderung bewerben und eine Schüler*innen-Jury entscheidet dann, welche Projektvorhaben unterstützt werden.
- 30 % des an der jeweiligen Schule erarbeiteten Geldes können für ein eigenes soziales Projekt in der Schule oder im Schulumfeld verwendet werden. Genialsozial lokal engagiert sich damit gegen Not und Armut vor der eigenen Haustür.
- 20 % der Einnahmen werden für Jugendbildungsarbeit mit den Teilnehmenden und Organisation von genialsozial eingesetzt.
Zur Entscheidung über die Verwendung der global-Mittel treffen sich jedes Jahr im Januar etwa 100 Botschafter*innen aus den beteiligten Schulen zur Jurytagung auf Gut Frohberg bei Meißen. Jede angemeldete Schule kann eine*n Vertreter*in entsenden, der/die dann im Namen der Schüler*innen seiner/ihrer Schule die entsprechenden Projekte wählt. Um diese Wahl treffen zu können, setzen sich die Teilnehmenden im Vorfeld intensiv mit Fragen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit auseinander.
Jahr | Beteiligte Schulen | Beteiligte Schüler*innen | Erarbeiteter Betrag | lokal-Projekte |
2005 | 120 | 10.000 | 153.000 € | |
2006 | 158 | 13.000 | 200.000 € | 63 |
2007 | 208 | 15.700 | 252.000 € | 91 |
2008 | 190 | 14.800 | 238.000 € | 98 |
2009 | 196 | 16.000 | 259.000 € | 105 |
2010 | 209 | 18.000 | 312.000 € | 125 |
2011 | 230 | 22.500 | 375.000 € | 160 |
2012 | 240 | 25.000 | 450.000 € | 170 |
2013 | 255 | 26.500 | 500.000 € | 140 |
2014 | 265 | 27.500 | 540.000 € | 170 |
2015 | 268 | 29.300 | 590.000 € | 175 |
2016 | 276 | 31.200 | 660.000 € | 201 |
2017 | 286 | 32.000 | 670.000 € | 200 |
2018 | 282 | 34.200 | 700.000 € | 160 |
2019 | 287 | 34.000 | 730.000 € | 180 |
2020 | 28 | 1.500 | 50.000 € | 18 |
2021 | 65 | 4.000 | 125.000 € | 33 |
2022 | 222 | 22.000 | 500.000 € | ca. 100 |
Geschichte
Die Idee entstand 1964 in Norwegen unter dem Titel Operasjon Dagsverk – frei übersetzt „Aktion Tageslohn“. Operasjon Dagsverk ist die größte Jugendsolidaritätsaktion Norwegens, bei der Jugendliche einen Tag für einen Tageslohn arbeiten, um damit junge Menschen in sogenannten Entwicklungsländern zu unterstützen.
Auf der Jahreshauptversammlung des norwegischen Gymnasiastenverbands (NGS) trat 1964 ein junger Mann ans Rednerpult und sagte, es sei an der Zeit, dass die norwegische Jugend ihren Blick in die Welt richtet. Es sei falsch, nur für die Verbesserung des eigenen Schulalltags zu arbeiten, wenn Jugendliche in anderen Teilen der Welt nicht einmal die Möglichkeit hätten, eine Schule zu besuchen. Der erste Projekttag Operasjon Dagsverk wurde noch im selben Jahr veranstaltet und die erarbeiteten Gelder wurden zum Wiederaufbau von Schulen in Algerien verwendet. Die Aktion, an der sich mittlerweile in Norwegen jedes Jahr 120.000 junge Menschen beteiligen, gibt es inzwischen unter verschiedenen Namen in mehreren Ländern Europas und auch in Deutschland. In Sachsen fand die Aktion 2005 unter dem Titel „1. Sozialer Tag in Sachsen“ am 12. Juli 2005 statt.