Gruppenmethoden - Tools für die Gruppenarbeit

Einstieg in die gemeinsame Arbeit

Steckbrief – Partnerinterview

Für ein Partnerinterview benötigt Ihr Zettel und Stifte für Notizen. Natürlich könnt Ihr auch lustige Steckbriefe anfertigen, dann machen sich entsprechend vorgefertigte Zettel gut.

Anleitung ➜ Die Teilnehmenden finden sich zu Paaren zusammen, bei ungerader Anzahl kann eine Gruppe auch zu dritt arbeiten. Die Paare haben 20 Minuten Zeit, sich gegenseitig anhand des Steckbriefs (oder vorgegebener konkreter Fragen) zu interviewen. Als Bonus sollen die Paare von sich gegenseitig ein Porträt anfertigen und zwar möglichst ohne auf das Papier zu schauen.
Die Steckbriefe bzw. InterviewpartnerInnen werden anschließend in der Gesamtgruppe vorgestellt, so dass ein lebendiger Eindruck von der Vielfalt und den Ideen der Teilnehmenden entsteht. Die „blind“ gestalteten Porträts sorgen für Spaß und Lockerung im Miteinander.

Begriffsassoziation oder A-B-C Methode

Mit einem thematisch-assoziativen Einstieg gelingt es oftmals gut, miteinander Kontakt aufzunehmen und Platz für Kreativität und neue Ideen zu schaffen. Ihr lernt etwas über das Vorwissen und Voreinstellungen der anderen Teilnehmenden.

Anleitung ➜ Ihr wählt Euch einen Begriff aus, der zu Eurem Projektvorhaben passt (Zeitzeugengespräch, Industriegeschichte, Nationalsozialismus, usw.). Danach haben alle ein paar Minuten Zeit, um sich zu sammeln. Nun findet Ihr Euch in Kleingruppen zusammen und sammelt Assoziationen (Wörter und Einfälle, die in einem sachlichen Bezug zum Begriff stehen) mit allen Anfangsbuchstaben des Alphabets (von A bis Z).
Beispiel: Sammelt Begriffe und Ideen mit (möglichst) jedem Anfangsbuchstaben des Alphabets, die Euch zu „Öffentlichkeitsarbeit für unser Projekt“ einfallen. Eine entsprechende Vorlage mit Anfangsbuchstaben ist in der Durchführung hilfreich.

Gruppenspiel: Affenspiel

Gruppenarbeit gestalten

(Arbeits-)Gruppen nach Gemeinsamkeiten bilden

Was verbindet Euch miteinander? – ein wunderbarer Weg, um zwanglos und schnell einiges von den anderen Mitspielenden kennenzulernen ist das Spiel Gemeinsamkeiten.

Anleitung ➜ Eine Person übernimmt die Moderation/Spielleitung. Die Moderation bittet alle Teilnehmenden, sich nach bspw. den folgenden Kriterien in Kleingruppen aufzuteilen:

Es finden sich alle zusammen, die:

  • gerne Lesen, gerne Playstation zocken, Simpsons schauen, Musikinstrumente spielen …
  • Klopapierfalter oder –knüller sind
  • mehrere Sprachen sprechen
  • im gleichen Monat Geburtstag, die gleiche Augenfarbe, gleiche Geschwisterzahl, gleiche T-Shirt-Farbe haben …

Mit dieser Methode könnt Ihr kleinere Gruppen eher nach Zufall, nach Vorkenntnissen oder nach anderen Kriterien bilden, je nachdem wie kreativ und lustig die Fragen formuliert werden. Wenn Ihr direkt in den Kleingruppen an einem Thema arbeiten wollt, könnt Ihr bei jeder Runde eine Frage oder ein Problem vorgeben, zu dem Ihr Euch dann bis zu fünf Minuten lang austauschen und das Wichtigste auf Papier festhalten könnt.

Stationenarbeit – Thementische

In Kleingruppen werden mehrere Stationen/Thementische durchlaufen und zu unterschiedlichen Impulsen/Fragen gearbeitet. Die einzelnen Arbeitsphasen sollten nicht viel mehr als 20 Minuten beanspruchen. Die Diskussionsergebnisse sollten direkt auf den Tischen (Papiertischdecken) dokumentiert werden können.

Anleitung ➜ Die Fragen oder Arbeitsaufträge werden an verschiedenen Stellen im Raum oder auf Arbeitsinseln/Thementischen aufgehängt bzw. ausgelegt. Ihr teilt Euch in genauso viele Kleingruppen (per Los oder mit einem Spiel) auf, wie Stationen vorhanden sind und teilt Euch jeweils einer zu. Innerhalb der nächsten fünf bis 20 Minuten (Ihr könnt einen Wecker nutzen) könnt Ihr Euch austauschen und Ergebnisse festhalten, danach folgt ein Wechsel der Gruppen zur nächsten Station. Wenn alle Gruppen zu allen Themen gearbeitet haben, erfolgt ein Feedback sowie eine Ergebnisschau im Plenum.

Energizer

Konzentrationskette

Anleitung ➜ Alle Teilnehmenden stehen im Kreis. Eine Person führt eine Bewegung, z. B. Kopfnicken, verbunden mit einen Geräusch, z. B. Händeklatschen, vor. Der Nächste wiederholt das Kopfnicken und Händeklatschen und fügt eine neue Kombination von Bewegung und Geräusch hinzu. JedeR weitere Mitspielende im Kreis ahmt alle vorhergehenden Kombinationen nach und fügt immer eine neue hinzu. So entsteht eine lustige Konzentrationskette. Wer eine Kombination vergisst, der scheidet aus oder erfüllt eine Aufgabe, die in der Gruppe gemeinsam bestimmt wird. Noch spannender wird’s, wenn Ihr vor jeder Bewegung Eure Namen sagt und diese im Kreis gleichzeitig zur Bewegung wiederholt – so lernt Ihr gleichzeitig die Namen neuer Gruppenmitglieder.

Eisscholle

Ihr seid bereits ein tolles Team, unterstützt Euch und könnt Euch aufeinander verlassen? Dann spielt einfach mal die Eisscholle! Als Team müsst Ihr durch einen Raum hindurch kommen, ohne den Boden zu berühren. Ihr benötigt Stühle (weniger als Mitspielende, bei 15 Personen z. B. 12 stabile Stühle).

Anleitung ➜ Die Stühle werden wild in einer Hälfte des Raumes aufgestellt und alle verteilen sich auf den Stühlen. Sobald das Spiel beginnt, darf keiner mehr den Boden berühren, sonst muss die ganze Gruppe wieder neu starten. Achtet gut aufeinander! Ziel ist es nun, für alle einen Weg zur Tür zu finden und zu bilden, ohne mit dem Stuhl zu springen oder ihn zur Fortbewegung zu nutzen. Denkt Euch was aus (z. B. eine schöne Rahmengeschichte vom Eisbären), seid kreativ, denn das erhöht den Spaß und die Motivation. Nach und nach könnt Ihr immer mehr Stühle wegnehmen. Der Rekord liegt bei 30 Leuten auf 10 Stühlen!

Reflexion und Feedback

Dart-Scheibe

Ihr benötigt für diese Auswertungsmethode ein großes Blatt Papier sowie Stifte.

Anleitung ➜ Eine auf Papier gemalte Dart-Scheibe wird in beliebig viele Abschnitte geteilt und mit Fragen und Aspekten zur gemeinsamen Arbeit (Ergebnisse, Zusammenarbeit, Spiele, Verpflegung) versehen. Diese thematischen „Tortenstücken“ ermöglichen Euch eine Bewertung von 0 (äußerer Rand) bis 100 (Zentrum). Diese Methode könnt Ihr auch mit einer echten Dart-Scheibe sowie Pfeilen anwenden, wobei Ihr die Pfeile direkt mit Auswertungsstatements bestückt (die Position nach dem Wurf ist dann natürlich ohne inhaltliche Bedeutung).

Flüssigkeiten

Für diese Methode werden zwei durchsichtige Gefäße (Krüge oder Vasen) sowie ein großer Eimer mit Wasser und ein Schöpfgefäß benötigt.

Anleitung ➜ Die zwei Gefäße symbolisieren einerseits gelungene Erlebnisse und Positives von der gemeinsamen Arbeit, andererseits negative Eindrücke und Kritik. Nacheinander sind alle Teilnehmenden an der Reihe, schildern Ihre Sichtweise zur gemeinsamen Zeit und füllen beide Gefäße mit Wasser, wobei die jeweilige Wassermenge Euer Ausmaß der (Un-)Zufriedenheit symbolisiert.

Blitzlicht – Stimmungsabfrage

Ihr wollt wissen, wie es der Gruppe und einzelnen Teilnehmenden geht? Ihr wollt Ideen und Statements zu einem Thema sammeln, ohne in die große Diskussion einzusteigen? Dann führt eine Blitzlichtrunde durch!

Anleitung ➜ Eine klar und eindeutig formulierte Fragestellung (z. B. „Wie fühle ich mich gerade?“, „Was war der schönste Moment?“, …) dient Euch zur kurzen Positionierung mit wenigen Worten in max. 30 Sekunden. Es gelten die folgenden Regeln, die Ihr vorher bekannt macht.

  • Jede Person macht kurze (!) persönliche Aussagen zur Frage.
  • Jede Person spricht nur über sich und benutzt „ich“ statt „man“.
  • Es gibt keine Diskussion oder Stellungnahme zu den Aussagen.

Erklärung von Feedbackmethoden