Interview mit Sven Riesel
Was hat Dich dazu bewegt, bei Spurensuche in der Jury dabei zu sein?
Auf eine Empfehlung hin fragte mich Susanne, ob ich in der Jury mitwirken möchte. Für mich war sofort klar, dass ich dabei bin. In meinem Job habe ich mit sehr vielen Geschichtsprojekten zu tun, die von erwachsenen Menschen ausgedacht und durchgeführt werden. Mit ihrer lokalhistorischen Jugendgeschichtsarbeit stellt für mich als Historiker und erinnerungskultureller Arbeiter die Spurensuche nicht nur persönlich eine tolle Abwechslung dar. Ich möchte mit meinen beruflichen Erfahrungen das im Freistaat einmalige Spurensuche-Programm als Jurymitglied unterstützen.
Was verbindest du mit Spurensuche? Was macht Spurensuche für dich besonders?
Mit der Spurensuche verbinde ich vor allem die Jugendgeschichtstage im Sächsischen Landtag mitsamt ihrer Hülle und Fülle an Projektvorstellungen. 2011 besuchte ich die Jugendgeschichtstage zum ersten Mal, nachdem mich ein junger Projektteilnehmer dazu eingeladen hatte. Ich konnte seitdem so viele interessante Projekte, Themen und Vermittlungsansätze kennenlernen, von denen ich vorher nicht oder nur am Rande gehört hatte. In meiner Gedenkstättenarbeit stelle ich mir oft die Frage, wie man die Vergangenheit, historische Kontexte, Geschichte erzählen, erklären, vermitteln kann – vor allem gegenüber einem jungen Publikum. In ihren Spurensuche-Projekten geben die Jugendlichen selbst Antworten darauf.
Bei welchem geschichtlichen Ereignis wärst du gern dabei gewesen und warum?
Ich glaube, ich wäre gern bei vielen Ereignissen dabei gewesen, allein für den Versuch, diese in ihren für die Menschheit und unseren Planeten verheerenden Auswirkungen zu verhindern. Doch das ist weder mir noch anderen möglich. Zeitreisen zurück gibt es nicht, dafür ein Wirken nach vorn. Denn uns allen ist es möglich, die Geschichte, die wir in jedem Augenblick unserer Gegenwart schreiben, zu einer besseren zu machen.